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Historische Gaststätte - 300 Jahre mit sächsischer Geschichte verbunden
Sehr geehrte Gäste,
Sie sind sicher schon in geschichtlich bedeutende Gaststätten eingekehrt. Meistens waren diese von einem historischen Ereignis geprägt.
Die "Neue Schänke", das Tor zur Festung Königstein jedoch ist über drei Jahrhunderte hinweg ständig Ort der Begegnung mit Persönlichkeiten aus ganz Europa gewesen. Hier stärkten sich Fürsten und Könige mit ihrem Gefolge, Feldherren handelten Verträge aus, Kriegslagerer und friedliche Fuhrleute wechselten mit Touristen, Schülern und Lehrlingen die Plätze.
Heute sind Sie unsere Gäste!
Der Ort kurz vor dem Aufstieg auf die „Churfürstliche Bergveste“ war geradezu vorbestimmt, dem Reisenden eine Ruhepause zu ermöglichen.
In der Umgebung seltenes Wasser, Wald, Wiese und Raststätte boten die Möglichkeit, sich vor der letzten Etappe zu stärken, vom Reisestaub zu befreien oder Gespann und Gepäck vorübergehend abzustellen. Wen wundert es dann, dass schon zu früher Zeit hier eine Gastwirtschaft entstand. Wenn auch nicht bekannt ist, wo bereits eine „ Alte Schänke“ stand, so wissen wir doch, dass der Festungskommandant von Kyaw (1715 1733) aus eigenen Mitteln, an dieser bevorzugten Stelle, ein Gebäude errichten ließ, aus dem sich die „ Neue Schänke“ entwickelte.
Seit dem lieferte die dort eingerichtete Gaststätte Stoff für viele historische Begebenheiten.
Lassen Sie sich einige Kostproben davon servieren!
1719-1721 |
Von Kyaw ließ ein neues Gebäude errichten zur " Bequemlichkeit des ankommenden Passagiers" |
1694-1763 |
Häufige Besuche August des Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen sowie dessen Nachfolgers August II. mit Gefolge. Da diese zumeist mit Schiff anreisten, erfolgte der Aufstieg auf dem Kanonenweg über die "Neue Schänke". |
1763 |
Strafgefangene rodeten den umliegenden Wald und machten das Gelände für landwirtschaftliche Nutzung frei. |
1812 |
Am 2. Juni passierten die französische Kaiserin Marie Louise und das sächsische Königspaar die "Neue Schänke" auf dem Weg zur Festung. Sie verließen diese zu Fuß nach Königstein ( heute Louiseweg ) |
1813-1815 |
Zeit der Befreiungskriege. Napoleons Truppen bezogen ein Lager am Lilienstein. Er selbst besuchte am 20. Juni 1813 die Festung. Am 26. August speiste der französische General Vandamme zu Mittag in der "Neuen Schänke". Danach griffen die Franzosen bei Krietzschwitz die Truppen des Herzogs Eugen von Württemberg an. Vandamme wurde in der Schlacht bei Kulm besiegt und gefangen genommen. |
1842 |
Am 4. September speiste Fürst Milosch aus Serbien nach seinem Festungsbesuch in der Neuen Schänke. |
1849 |
Die königliche Familie flüchtete aus Dresden und suchte Schutz in der Festung. Spaziergänge führten auf dem Patrouillenweg und zur "Neuen Schänke". |
1866 |
Mit Ausnahme der Festung Königstein war Sachsen von preußischen Truppen besetzt. Am 2.7.1866 siegten die Preußen bei Königgrätz. In der "Neuen Schänke" wurde ein Vertrag zwischen dem preußischen General von Schack und dem Festungskommandanten von Nostiz zur Aufhebung der Elbtalsperrung durch die Festung Königstein unterzeichnet. |
1870-1871 |
Der Holzhofplatz unterhalb der Festung wurde Kriegsgefangenenlazarett. Den betreuenden Unterarzt Schmidt stationierte man in der "Neuen Schänke". Zum Geburtstag des Königs Johann von Sachsen fand auf dem Platz neben der " Neuen Schänke" eine große Parade statt. |
1911 |
Am 18./19. September besuchte der letzte sächsische König, Friedrich August III., die Festung. Wie üblich, stieg er an der "Neuen Schänke" vom Pferd, stellte es dort unter und ging zu Fuß nach oben. |
1998 |
Nach langzeitiger zweckentfremdeter Nutzung erfolgte die Rekonstruktion des historischen Gebäudes, mit dem Ziel, es wieder als Gastwirtschaft zu eröffnen. |
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